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  • tanjadubas

Wo ein Wille ist

... oder wie eine Familie nicht nur drei Angsthunde-Geschwister bei sich aufnimmt, sondern durch Beharrlichkeit ihre Berufung und das große Glück findet. Eine besondere Happy-End-Geschichte für gleich vier Fellpfoten (die "spontanen" Pflegehunde nicht mit gerechnet).

Als ihre über alles geliebte 16-jährige Jack Russel Dame namens Shanty an Krebs erkrankte, stand für Kirsten dennoch fest: Ein Leben ohne Hunde ist nicht vorstellbar. Durch Recherchen im Internet blieb sie bei Lesika „hängen“. Sowohl ihre Tochter als auch Kirsten haben sich dabei in Katja verliebt – ein Angsthund, der sich möglicherweise niemals anfassen lassen würde. Kirsten und ihrer Familie war das egal und sie haben sich nach vielen Gesprächen für Katja entschieden. Im Januar 2021 zog sie bei ihnen ein. „Ihre Ankunft war sensationell. Wir haben sie bei uns im Bad aus ihrer Box gelassen und sie lief direkt zu meiner Tochter und ließ sich streicheln“, erinnert sich Kirsten. Am nächsten Tag ließ Katja schon zu, dass sie gebürstet wurde und hing ab diesem Augenblick wie eine Klette an Kirstens Tochter und schlief auch bei ihr im Bett.

Katja entwickelte sich mit der Zeit zu einem Hund, der Wasser liebt und gut hört. Ihre Skepsis fremden Menschen gegenüber hat sie noch nicht abgelegt, Männer (selbst die aus der eigenen Familie) und Kinder unter 12 Jahren mag sie gar nicht und bellt diese an. Aber auch das wird von der Familie akzeptiert, denn alle sind der Meinung, dass Katjas Verhalten einen Grund haben muss.


Doch damit nicht genug, denn Kirsten war bei ihrer Recherche auch auf Katjas Brüder Mucica und Lenny gestoßen, die ihr nicht mehr aus dem Kopf gingen: „Vermutlich wird Mucica nie das Haus betreten, anfassen lässt er sich auch nicht, und ob er jemals mit spazieren geht, ist mehr als fraglich.“ So waren das Profil und die Prognosen nicht gerade erfreulich.

Kirsten: „Er ließ mich aber nicht los. So kam dann von mir die Frage, ob man Lenny dazu nehmen könnte, denn die beiden waren ja im Asyl auch schon zusammen. Goga fand dann aber zwei so extreme Angsthunde auf einmal zu viel. Also schlug sie Mucicas Freundin Meri vor. „Eigentlich wollte ich nie einen schwarzen Hund und dann gleich zwei.“

Gesagt – getan. Meri und Mucica zogen im September 2021 ein. „Vorab hatten wir für Mucica noch einen Tisch als Durchgangs-Hundehütte gebaut, damit er von draußen durch die Hütte ins Schlafzimmer kommen kann, da wir damit rechneten, dass er nicht drinnen bleiben wird. Bei der Abholung haben wir Mucica, wie auch vorher Katja, in der Box mitgenommen. Mit Ach und Krach hat meine Tochter Meri ins Auto geschleppt, denn sie lief keinen Meter und ist nicht gerade leicht. Zuhause angekommen haben wir Mucica aus der Box gelassen und sofort stand fest: Das ist mein Hund. Mucica und ich sind wie Katja und meine Tochter. Meri ist unkompliziert und war für Mucica das Beste, was wir machen konnten. Sie treten immer zusammen auf.“


Ein Hund für jedes Familienmitglied


Die gemütliche Meri wurde der Liebling von Kirstens Mann. Mucica hat wider Erwarten nichts von dem gemacht, was befürchtet wurde. Er hat von Anfang an bei ihnen im Haus gewohnt und ist auch ab dem ersten Tag spazieren gegangen. Klar merkt man auch ihm den Angsthund noch an. „Er mag keine Fremden, hört nur auf mich, ist lieb und total verschmust, zumindest bei mir. Andere Hunde findet er doof, außer unsere Hunde, und das zeigt er deutlich. Es ist zwar besser geworden, aber von perfekt noch weit entfernt. Es ist halt mit den Angsthunden ein tägliches Üben und Lernen, aber mittlerweile laufen diese drei Hunde beim Spazierengehen ohne Leine.“

Zwei eigene Hüft-OPs und drei Hunde später verstarb Shanty im Januar 2022 an ihrem Krebsleiden im Alter von 18 Jahren. Jetzt war Katja ohne Partner. „Also war das meine perfekte Überredungsstrategie für Lesika Hund Nummer vier. Natürlich hatte ich das schon länger im Kopf, denn ich wollte unbedingt noch Lenny und somit alle Geschwister zusammen haben.“

Der Plan ging auf und Lenny kam im Februar 2022 auf Pflegestelle dorthin. Lennys war im Asyl noch ängstlicher als Mucica, er ließ keinen Menschen an sich heran. „Also kam auch er in einer Box bei uns an. Und jetzt kommt der Wahnsinn. Katja und Lenny haben sich sofort wieder erkannt und Lenny durfte direkt in Katjas Zimmer und in ihr Bett einziehen – ich meine das Zimmer meiner Tochter 😂.“ Lenny ist noch skeptisch und ängstlich anderen Menschen gegenüber, zuhause ist er ein ganz normaler Hund, der für sein Leben gern gekrault wird und Spaziergänge liebt.

Kirstens Familie zieht an einem Strang und hat spontan innerhalb weniger Tage sogar noch zwei Rückläufer zur Pflege, also bis zur Vermittlung, bei sich aufgenommen. „Tatsache erfüllt mich diese Aufgabe total. Ich habe mein Glück und meine Aufgabe mit Lesika gefunden."



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